Innovative Energiekonzepte entwickeln
Das Ziel ist ambitioniert – mit der Novellierung der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Oktober 2013 hat sich die Bundesregierung auf die Fahne geschrieben, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland zu erreichen. Zudem steigen die Anforderungen an die Bewertungsmethoden, da sie nicht mehr länger von statischen Energiebilanzen ausgehen, sondern nun dynamisches Systemverhalten und Nutzerprofile betrachten. Es sind gesetzliche Rahmenbedingungen wie die EnEV oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf 80 % bis 2050, welche der ökologischen und ökonomischen Entwicklung letztlich Rechnung tragen sollen.
Reaktorkatastrophen in Fukushima und Tschernobyl führen uns vor Augen, dass die Kernenergie kein Allheilmittel ist und bestenfalls als Brückentechnologie taugt. Und selbst das ist nicht unumstritten. Aber es ist eben auch ein Fakt, dass die Verwendung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung mittel- und langfristige Folgen für das Weltklima und damit letztlich auch für die globale Wirtschaft hat. Und so beginnt – wenn auch nur langsam – ein gewisses Umdenken beim Thema Energiegewinnung. In erster Linie wird dies jedoch von ganz nüchternen wirtschaftlichen Erwägungen getrieben, da fossile Energieträger in nicht all zu ferner Zukunft erschöpft sein werden, im gleichen Maße der globale Energiebedarf jedoch stetig steigt, was schon jetzt zu kontinuierlich steigenden Preisen führt.
Um bei den Kosten durch Senkung des Energieverbrauchs gegenzusteuern und gleichzeitig dem Klimaschutz Vorschub zu leisten, gilt für die Sanierung wie auch für die Neukonzipierung gerade von Gebäuden der Grundsatz energetisch-effizienten Bauens. Dies beinhaltet nicht nur strukturelle Maßnahmen wie Dämmung und die Auswahl geeigneter Baustoffe, sondern auch die technischen Anlagen für die Energiegewinnung und -speicherung sowie deren Management unter Berücksichtigung schwankender Verfügbarkeit regenerativer Quellen wie Wind und Sonne. Hierbei kommt es zunehmend zu einer Dezentralisierung, weg von der klassischen Versorgung durch einen Anbieter hin zu lokalen, autonomen Systemen mit intelligenter Anbindung an das öffentliche Netz.
Der Entwicklung solch innovativer Energiekonzepte für Gebäude und Gebäudekomplexe hat sich EA Systems Dresden verschrieben. Dabei geht es vor allem um die Auslegung integrierter Energie- und Speichersysteme sowie die Steuerung automatisierter Prozesse durch computergestützte Regelungstechnik. Für den Entwurf derart komplexer Systeme greift EA Systems Dresden auf Modellierungswerkzeuge wie SimulationX zurück, um den Anforderungen dieses multiphysikalischen Ansatzes gerecht werden zu können. So entstand in Zusammenarbeit mit der TU Dresden und ESI ITI eine dedizierte Modellbibliothek namens Green Building für die Erstellung gebäudespezifischer Modelle in SimulationX, die u. a. in der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes für ein autarkes Gebäude in Dresden sowie für die Modernisierung eines kompletten Gebäudekomplexes in Lohmen (Sachsen) zum Einsatz kam.