Analyse und Optimierung von Gebäudeauslegungen
In Deutschland, Japan und anderen Ländern vollzieht sich im Bereich der Energieerzeugung, -speicherung und -nutzung gegenwärtig ein grundlegender Wandel im Zuge des Reaktorunglücks von Fukushima sowie aufgrund von Klimaveränderungen und steigenden Preisen bei fossilen Brennstoffen. Erneuerbare Energiequellen sollen herkömmliche (fossile und nukleare) ersetzen, und die Gesellschaft muss ihren Energiebedarf im Privaten aber auch in anderen Bereichen wie Produktion und Mobilität verringern.
In diesem Kontext hat Honda sein Honda Smart Home System in der japanischen Präfektur Saitama in der Nähe von Tokio 2012 vorgestellt. Energieerzeugung durch Photovoltaik und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung werden im System mit Batteriespeicher und elektrischer Mobilität einschließlich elektrischer Fahrzeuge oder Brennstoffzellen verbunden. Der Betrieb des Hauses wird durch eine zentrale Steuereinheit namens Smart e-Mix Manager (SeMM) geregelt und koordiniert.
Diese neue Generation umweltfreundlicher Gebäude ist in der Lage, den Energiebedarf seiner Bewohner selbstständig zu decken. Jedoch stellt die Nutzung von erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Gewährleistung der Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit eine große Herausforderung dar. Umweltfreundliche Gebäude wie das Honda Smart Home System müssen dauerhaft leistungsfähig, effizient und rentabel sein.
Ein zentrales Problem dabei ist, dass regenerative Energiequellen wie Wind und Solar aufgrund ihrer schwankenden Verfügbarkeit nicht im gleichen Maße nutzbar und kalkulierbar sind wie konventionelle Ressourcen. Deshalb werden intelligente Systeme zum Entwurf sowie zur Analyse und Optimierung von Gebäudeauslegungen benötigt.
Solche Systeme können den Bedarf mit der Erzeugung ins Verhältnis setzen und bilanzieren, um das Einsparpotenzial bereits vor der Installation des tatsächlichen Energiesystems abzuschätzen. Für ein besseres Verständnis der Interaktion der Hausbewohner mit den verschiedenen Modulen und der Umgebung bedurfte es einer detaillierten Simulation des Smart-Home-Systems.
Honda als Fahrzeughersteller war es jedoch wichtig, sich nicht ausschließlich auf die Gebäudesimulation zu konzentrieren, da Honda umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität durch die Integration von Fahrzeug-, Haushalts- und Gebäudetechnik bieten will. Um untersuchen zu können, wie elektrische Mobilität und Smart-Home-Systeme auf optimale Weise miteinander interagieren, entwickelten Honda Research Europe und EA Systems ein Modell eines Smart-Home-Systems mit angeschlossenem Plugin-Hybridfahrzeug. Die Simulation basiert dabei auf der Green-Building-Bibliothek von SimulationX.
Die vielseitige Software hilft Ingenieuren dabei, die optimale Nutzung von Energieressourcen und die dezentralisierte Energiespeicherung zu kalkulieren. Mit der interdisziplinären Simulationssoftware sind sie in der Lage, virtuelle Prototypen von technischen Komponenten und komplexen Systemen energieeffizienter Gebäude in einer Entwicklungsumgebung zu entwerfen und zu analysieren. Das Programm verfügt über eine leicht verständliche Benutzeroberfläche, sofort einsatzbereite Elemente und kann reale Umweltdaten verwenden.